Kritik am Schulsystem & Mobbing in Grundschulen


Erstmal vorweg:
Ich bin Mama einer 7jährigen Tochter. Sie ist vor ca. einem Jahr eingeschult worden und alleine in dieser Zeit habe ich so extrem viel negatives bemerkt, dass ich einfach mal meinen Senf zum Thema geben muss.

In den ersten 6 Lebensjahren meiner Tochter lief alles super. Sie war in ihrer Entwicklung bei allen Dingen immer die Erste und hat auch sonst immer eine sehr hohe Intelligenz gezeigt.

Immer wieder hat man mir gesagt, dass man es toll findet, dass meine Tochter so intelligent und wissensdurstig ist. Freunde, Bekannte, Ärzte, usw. fanden es super, wie sie alles beobachtet und hinterfragt hat. Sie war schon immer sehr lebensbejahend und kreativ.

Dann kam sie in die Grundschule.

Gerade sechs Jahre alt. Total verängstigt von den vielen neuen Eindrücken. Trotz ihrer Intelligenz innerlich scheinbar nicht so ganz willig, den Schritt vom glücklichen Kindergartenkind zum Schulkind zu vollziehen. Aber dennoch neugierig. Sie freute sich darauf, ihre Schrift zu verbessern, besser Rechnen zu lernen und Lesen zu lernen.

Doch schnell verschwand das Funkeln in ihren Augen, dass sie ständig begleitete. Und die Freude am Lernen.

Durch verbale Hänseleien, Mobbing und sogar körperliche Gewalt von Mitschülern lernte sie Dinge, die ein 6-jähriges Kind nicht lernen sollte. Viele Situationen habe ich selbst beobachtet, auf andere Dinge wurde ich von anderen Müttern angesprochen, wie beispielsweise, dass zwei Jungs lauthals in der Klasse gedroht hatten (als die Lehrerin nicht im Klassenraum war), dass jeder der mit meiner Tochter spielt, genauso verprügelt würde, wie sie selbst.

Ihre, mittlerweile psychologisch diagnostizierte, Hochsensibilität trug sicher dazu bei, dass sie das „typische Opfer“ wurde.  Ihre Sorgen und Ängste wurden allerdings irgendwann so stark, dass sie sich beispielsweise in Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Durchfall und anderen körperlichen Beschwerden äußerten.
Sie weigerte sich nahezu täglich zur Schule zu gehen und fragte mich unter Tränen, wie ich sie nur dazu zwingen kann.

Mir kamen selbst regelmäßig die Tränen und der Versuch, sie über die gezwungene Schulpflicht aufzuklären, war nicht nur nutzlos (sie hatte natürlich weiterhin Angst hinzugehen), sondern zeigten mir nur, wie machtlos man im deutschen System ist. Es tut unheimlich weh, wenn man sein Kind tagtäglich dazu zwingen muss in die Schule zu gehen (und nichts anderes ist mit dem Schulzwang vorgesehen), obwohl man all diese negativen Auswirkungen am Kind sieht.
Sie war oft krank (auch in Bezug auf das Immunsystem) und ich hatte wirklich Panik, dass die Situation in der Schule (das Mobbing, aber auch die extrem angespannte Situation mit uneinsichtigem Lehrpersonal) sie letztlich depressiv machen würde oder sogar schlimmeres.

Hinzu kam, dass sie mir des öfteren erzählt hat, dass sie in der Schule verbal vom Lehrpersonal niedergemacht wurde (sie hat mir nur erzählt, was die Lehrer ihr gesagt haben). Es dauerte nicht lange, bis sie nach Hause kam und mir erzählte, sie sei dumm und zu nichts zu gebrauchen. Mit nur 6 Jahren verschloss sie sich immer mehr.

An den Wochenenden und in den Ferien tankte sie neue Kraft – nur um diese innerhalb der Woche wieder komplett auszuschöpfen. Sie sagte, sie fühle sich als Versager, würde nichts hinbekommen – dennoch schrieb sie sehr gute Noten in den Prüfungen und auch die Lehrerin kam nicht umhin, ihre positiven Leistungen zu erwähnen.

Durch die extreme seelische Belastung, die sie durch die Schulzeit erfahren musste, litt - laut Lehrern - wohl auch ihre Konzentration dort ein wenig. Andererseits frage ich mich, wie es sein kann, dass man Kinder Matheprüfungen schreiben lässt, während man nebenbei dem Rest der Klasse ein Diktat vorliest.


Wie – und vor allem, warum - sollen Kinder trockenen Unterrichtsstoff lernen, wenn es wissenschaftlich erwiesen ist, dass Kinder (auch Grundschulkinder) am effektivsten und nachhaltigsten durch anfassen, experimentieren und aufmalen bzw. aufschreiben lernen?

Warum bekommen Kinder bereits in der ersten Klasse so viele Hausaufgaben, dass sie nicht mal mehr Zeit für Freizeitaktivitäten, Treffen mit Freunden oder lediglich Ruhephasen haben (unterhalb der Woche)?

Warum nimmt unsere kinderfeindliche Gesellschaft / Politik in Kauf, dass der Stress, der Leistungsdruck und die unprofessionelle Handhabung von „Pädagogen“ so viele ursprünglich wissensdurstige und fröhliche Kinderseelen zerstört?

Sollte das Schulsystem nicht eigentlich kreative und selbstständige Individuen erziehen und keine gehorsamen, stumpfsinnig auswendiglernenden „Untergeordneten“?

Klar, sind Regeln wichtig – auch und gerade in der Schule. Zuhause hält sich unsere Tochter gut an Regeln und weiß auch, warum sie diese einzuhalten hat.
In der Schule ist es für Kinder generell allerdings schwer. Sie sollen den ganzen Tag ruhig auf ihrem Stuhl sitzen, leise sein und dürfen (in den weiterführenden Schulen) nicht eigenständig denken, sondern sollen im Gegenteil dazu die Lösungswege der Lehrer erlernen. Denn nur diese sind maßgeblich, egal ob man auf anderem Wege auf das gleiche Ergebnis kommt oder nicht.

Diese Erfahrungen habe ich bereits zu meiner Zeit auf dem Gymnasium machen müssen und, nach intensiver Recherche, viele heutigen Jugendlichen machen immer noch die gleiche Erfahrung.

Ich fordere:
-         ausgebildete Lehrkräfte (nicht nur mit teils pädagogischer Ausbildung, sondern insbesondere mit einem gewissen Maß an Kinderpsychologischer Ausbildung).
-         Lehrer müssen wissen, welchen seelischen Schaden sie mit falschen Worten oder auch mit Bestrafungen anrichten können.
-         Das Thema Mobbing und Ausgrenzung muss in Schulen strenger beobachtet und vor allem verfolgt werden. Einige Schulen haben heutzutage erfolgreiche Streitschlichtungsprogramme. Diese verhindern oft Eskalationen, die zum Mobbing o.ä. führen.
-         In Schulen muss Meinungsfreiheit eingeführt werden. Man sollte offen seine Meinung vertreten und äußern können, ohne direkt eine schlechtere Note vom Lehrer zu erhalten.
-         Es müssen in Zukunft nicht nur „politisch freigegebene Lehrthemen“ gelehrt werden, sondern auch für die innere und soziale Entwicklung notwendige Themen, wie beispielsweise Klimawandel / Umweltzerstörung, Ernährung (gesunde Ernährung, Ernährungsarten – gemischt, vegetarisch, vegan – und die entsprechenden Gründe). Es ist unverantwortlich, dass es heute immer noch Menschen gibt, die denken, Fleisch würde industriell hergestellt oder es wäre normal, dass man Kühe nonstop befruchtet, um deren Muttermilch zu trinken.
-         Der natürliche Bewegungsdrang, den gerade Grundschüler haben, sollte geachtet werden.
-         Man könnte in den weiterführenden Schulen beispielsweise morgens drei Themen zur Auswahl stellen und entsprechen der aktuellen Interessen den Unterricht gestalten.
-         Gerade in Grundschulen wäre es toll, wenn die Kinder mehr in der Natur sein könnten. Aufgrund der hohen Wespenplage kann ich verstehen, wenn dies im Hochsommer nicht geht – aber was spricht dagegen, beispielsweise im Frühling und Herbst in der Natur etwas über die Natur zu lernen?
-         Ich würde mir sehr viel mehr „Expertenbesuche“ an den Schulen wünschen. Vorträge, Experimente (auch für die Kleinsten) oder beispielsweise Besuche von Tierärzten (mit einem Tier) oder ähnliches.

Der Unterricht sollte entsprechend vieler Studien geführt werden. Dazu gehört beispielsweise:
-         Das Belohnungssystem
-         Dezenter Körperkontakt (da gibt es sehr aufschlussreiche Studien und Experimente zu)
-         Kreativität und Wissensdurst müssen gefördert werden.
-         Anschauliches Lernen (zB. durch Experimente) sollte Standard sein.
-         Lernen nach den individuellen Fähigkeiten und Interessen sollte (besonders ab der 5. Klasse) durchgeführt werden: Wahlfächer, wie zB. Literatur, Physik / Chemie, Biologie, Fremdsprachen, Soziologie und Psychologie sollten als Wahlfach bestehen und darin ein entsprechend praxisnaher Unterricht erfolgen.
-         Der Schulzwang sollte abgeschafft oder gelockert werden.

Das Problem:
Zwar gibt es das Recht auf eigene Bildung (siehe Grundgesetz), aber das Gesetz des Staates auf Schulpflicht wiegt höher. Der Staat hebelt somit dieses Grundgesetz von uns Bürgern aus.

Ein weiteres Problem liegt auch darin, dass die Politik nicht abstreitet, dass in den Schulen kleine „gefühllose Roboter“ geprägt werden sollen. Sie sollen nicht selbstständig denken oder kreativ sein, sondern produktive Arbeiter.

Das könnte auch der Hauptgrund sein, für den, durch die Nazis 1938 eingeführten, Schulzwang sein, den es in Deutschland gibt.
Denn vergleicht man die „frei geschulten“ Kinder und Jugendliche in anderen Ländern mit den deutschen schulpflichtigen Kindern, erkennt man oft eine deutlich höhere Intelligenz und Produktivität ihres Tuns.
Unsere Kinder und Jugendlichen jedoch haben teils schon nach den Prüfungen, teils nach dem Abschluss das meiste wieder vergessen. Die meisten wissen nicht mal ansatzweise, was die beruflich einmal werden wollen, da sie nie in ihrer Kreativität und ihren Stärken gefördert wurden.
Das Wissen, welches sie ein Leben lang begleitet, eignen sie sich erst nach ihrer Schulzeit  durch Bücher, Gespräche oder das Internet an.


Liebe Eltern, wollte ihr, dass eure Kinder gestresste, überforderte und eventuell depressive oder körperlich kranke Personen, ohne Zukunftsperspektive und voller Angst und / oder Aggressionen werden?

Unsere Kinder sind unsere Zukunft!

Aber sie sind nur so frei, kreativ, intelligent, gesund, unbeschwert und mutig, wie wir es zulassen.

Der erhebliche Konkurrenzkampf, der bereits in Grundschulen entsteht und scheinbar befürwortet wird, führt zu einer Abstumpfung der Emotionen.

Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Angst, Unlust, Desinteresse, Stress, Frust, Selbstzweifel, Burnout und viele andere körperliche und seelische Krankheiten sind längst nicht mehr nur uns Erwachsenen vorbehalten – sondern schleichen sich seit langem immer mehr ins heutige Schulsystem (sowohl in den weiterführenden, wie auch in den Grundschulen) ein.

Und wofür?

Damit aus den mit o.g. Symptomen gequälten Kindern nach jahrelanger Quälerei traumatisierte, ängstliche oder aggressive Erwachsene werden, die mit ihrem gewonnenen Schulabschluss letztlich ihr Wissen verlieren und mit einem Papier, aber ohne Erfahrung und Perspektive dastehen.




Der Start in die Zukunft ...

Ich bin, wie der ein oder andere von euch sicher auch, Mama eines Superfühlkraftkindes.

Nein, das hat nichts mit Superhelden zu tun. Und nein, es geht auch nicht um eine Superheldenkraft. Obwohl ... irgendwie kann man dies in unserer heutigen verkümmerten und abgestumpften Gesellschaft doch als eine ansehen.

Meine Tochter zieht sich keine Umhänge an, kann nicht fliegen, hat keinen Eisatem, kann nicht übermenschlich schnell laufen und auch keine Dinge schweben lassen oder sowas. Sie ist keine ausgedachte Comicfigur - aber sie ist anders als andere. Und das im überaus positiven Sinn!

Meine Tochter hat eine (verzeiht mir diese "neumodische" Ausrucksweise) Superfühlkraft.

Als waschechtes Superfühlkind muss sie natürlich auch etwas besonderes können. Und ja, das kann sie tatsächlich. "Superfühlkinder" ist nämlich ein anderer Begriff für hochsensible Kinder (auch HSP genannt).

Jetzt werden einige sagen:
Das mit dem HSP ist nur eine moderne Ausrede für Eltern, die eine Ausrede für Erziehungsfehler brauchen. Hochsensibilität ist doch gar nichts Besonderes, da alle Menschen grundsätzlich hochsensibel sind.

Nun, das ist so nicht richtig.

Hochsensibilität wurde von der amerikanischen Psychologin Elain N. Aron "entdeckt" (publik gemacht). Sie rückte dieses Thema und alles, was damit zusammenhängt als Erste ins Licht der Öffentlichkeit. Das Thema Hochsensibilität hat in den letzten Jahren glücklicherweise immer mehr öffentliches Interesse erhalten.

Und nein, Hochsensibilität wird den Menschen (Kindern) nicht anerzogen, sondern man ist von Geburt an ein HSP (= High Sensitive Person). Es wird auch vermutet, dass diese Eigenschaft von den Eltern vererbt wird (was ich mir persönlich nicht vorstellen kann). Etwa 15 - 20 % der Menschen sind hochsensibel.

Was aber wissenschaftlich nachgewiesen wurde ist, dass diese Eigenschaft auch bei Tieren im Umlauf ist. Elaine N. Aron erklärt dies anschaulich in ihrem ersten Kapitel (was ich hier nicht wiederholen möchte und darf). Aber zum Glück gibt es ja Google ;-)

Körperliches

Aufgrund besonderer Eigenschaften des Nervensystems sind hochsensible Menschen sehr viel empfindlicher gegenüber inneren und äußeren Reizen.

HSP müssen sehr viel mehr Informationen als "Normalsensible" verarbeiten. Sie nehmen ihre Umwelt wesentlich detailierter wahr - sowohl die Dinge um sie herum, wie auch alle Emotionen, die sie empfinden. Viele Hochsensible besitzen eine hohe Intelligenz (sind teils sogar hochbegabt) - können diese jedoch nicht ausleben, da ihre Leistungsfähigkeit oft unter ihrem lauten Umfeld, Druck und extremen Ängsten leidet.

Das Gehirn eines Normalsensiblen filtert wichtige von unwichtigen Informationen aus. Somit müssen sich Normalsensible "nur" mit diesen Informationen auseinandersetzen. Hochsensible allerdings können diese Informationen im Gehirn nicht filtern, weshalb sie sich mit wesentlich mehr Einflüssen / Informationen auseinandersetzen müssen.

Hier mal ein (etwas banales, aber hoffentlich anschauliches) Beispiel:
Ein Normalsensibler sitzt an einem See. Er atmet die frische Luft, spürt das Gras unter sich, sieht sich den See an, registriert die Bäume, usw.

Ein Hochsensibler tankt neue Kraft aus der Ruhe, die ihn umgibt. Er nimmt die Vögel und die Eichhörnchen war, sich sich in den Bäumen bewegen, sieht dem Schmetterling hinterher und fragt sich, wie es eigentlich möglich ist, dass manche Tiere fliegen können und woher die Schmetterlinge ihre schönen Farben haben. Er malt sich Geschichten aus, ob kleine Elfen die Schmetterlingsflügel anmalen. Dann fragt er sich, welche Fische wohl im See leben und ob es möglich wäre, dass es Meermenschen gibt - was diese wohl essen würden, usw.

Hochsensible Menschen (Kinder) sind sehr wissensdursig und stellen oft Fragen, die man von normalsensiblen Kindern oft nicht hören würde. Durch ihr Interesse eigenen sie sich entsprechend viel Wissen an.

Allerdings gibt es leider auch einige Schattenseiten, die - nicht zuletzt durch unsere ausgrenzende und engstirnige Gesellschaft - gerade hochsensiblen Kindern das Leben schwer machen.


Positive und negative Aspekte der Hochsensibilität

(Mögliche) positive Eigenschaften eines HSP:

- extreme Reflexionsfähigkeit
- kleine Perfektionisten (sehr gewissenhaft, aber oft auch sehr unglücklich, wenn etwas nicht gelingt)
- große Vorstellungskraft
- Kreativität
- sehr feinfühlig, intuitiv
- sie sind oft empathisch (gsteigertes Mitgefühl, Einfühlsamkeit)
- Blick für Details / kleine Veränderngen
- teils intensiver Geruchssinn oder starkes Gehör

Anmerkung:
Meine Tochter meinte zuletzt zu mir, dass sie das Essen nicht essen wollte, weil es komisch riecht. Ich habe sie innerlich für bekloppt erklärt, habe es aber akzeptiert. Nachdem ich das Essen (Milchreis mit frisch geöffneter Milch) zuende gegessen habe, bin ich auf Toilette gerannt. Ich habe starke Magenkrämpfe und Durchfall bekommen.
Ob meine Tochter intuitiv wusste, dass das Essen nicht gut war (obwohl die Milch frisch war und der Milchreis noch nicht abgelaufen) oder ob das ales nur Zufall war, kann ich nicht sagen. Seltsam fand ich es im Nachhinein dennoch.


(Mögliche) negative Eigenschaften eines HSP:

- oft extreme Frustrationstolleranz
- sehr hohe Verletzlichkeit
- vieles wird falsch verstanden und auf sich bezogen (Scherze werden nicht als solche erkannt)
- oft existiert eine erhöhte Ängstlichkeit
- hören oft "Schallwellen" (zB. das Geräusch eines ausgestellten Fernsehers oder CD-Players), welche sie zur Verweifelung bringen kann
- schnellere Überreiztheit und schneller gestresst
- Oft resultieren aus zu vielen negativen Einflüssen:
viele Ängste, niedriges Selbstwertgefühl, das Gefühl "falsch" (= anders) zu sein, Ausgrenzung, starke Unsicherheit, oft Rückzugsaktionen (weggehen, unter den Tisch setzen - die "Hörebene" ändern -), Jährzorn, Konzentrationsschwierigkeiten, übermäßige Sorgen
- ein Leben zwischen "himmelhochjauchzend" und "zu Tode betrübt"
- unter Druck werden Hochsensible oft aggressiv oder jähzornig
- schnelle Verzweiflung, wenn man etwas nicht schafft oder nicht versteht (= "quälender Perfektionismus")
- Wenn Kinder (und Erwachsene) nicht mit ihrer Hochsensibilität anerkannt und geschätzt werden, können sie schnell verzweifeln. Aus dem Gefühl nicht "normal" zu sein, versuchen sie oft, sich der Norm anzupassen - was sehr oft zu Depressionen oder anderen (psychischen oder körperlichen) Krankheiten führen kann.


Ich spreche absichtlich von "möglichen" Eigenschaften, da natürlich jedes hochsensible Kind (genauso wie normalsensible Kinder ebenfalls) sich aufgrund des Elternhauses, der Umwelt, usw. anders entwickelt.

Ein hochsensibles Kind in einem liebenden Elternhaus, in dem man von der Hochsensibilität bescheid weiß und entsprechend das Kind handhabt, entwickelt sich ganz anders - viel positiver - wie beispielsweise ein hochsensibles Kind, dessen Eltern Trinker sind, das Kind schlagen, es unter Leistungsdruck setzen oder wo es gar traumatische Erlebnisse durchleben muss (zB. Mißbrauch, Erniedrigung, Gewalt, usw.).

Leistungsdruck, Ängste, Unverstandenheit, usw erzeugen Stress - und Stress wirkt sich gerade auf ein hochsensibles Kind (genauso wie natürlich auf ein normalsensibles Kind in geringerem Maße ebenfalls) extrem belastend aus. Es kann dadurch psychisch, genauso wie auch körperlich krank werden. Nur durch die o.g. Eigenschaft des Gehirn erleben hochsensible Kinder dies alles viel intensiver.

Man sagt auch, sie besitzen eine "sehr dünne Haut" (was man in Bezug auf Krankheiten und Allergien durchaus wörtlich nehmen darf). Sie durchleben ihre Gefühle (sowohl die positiven, wie auch die negativen) sehr viel Intensiver, da auch diese nicht "gefiltert" und damit abgeschwächt werden.

Dies ist auch der Grund, weshalb sie oft zu Mobbingopfer in der Schule werden. Hochsensible Kinder sind umgangsprachlich "nah am Wasser gebaut". Sie weinen schneller, sind schneller gekränkt - aber verzichten (im Vergleich zu Normalsensiblen) auch wesentlich häufiger auf "Racheaktionen". Deshalb sind sie das "perfekte Opfer" für Mobber, die mit ihren hirnlosen Worten und Taten schießlich nur eines erreichen wollen: Sie wollen das Mobbingopfer weinen sehen.

Egal ob man Hochsensibilität anerkennt oder diese wissenschaftlichen Erkenntnisse aus Angst und Unwissenheit als "Blödsinn" abtun möchte, eine "einfache Regel" im Umgang mit dem eigenen Kind (egal ob hochsensibel oder normalsensibel) ist stets zu beachten:

Man muss ein Kind nehmen, wie es ist, es unterstützen und seine Selbstständigkeit und sein Selbstvertrauen fördern.